Seite 3  Westpreußen Berlin Mitteilungsblatt         Nr. 74

Vortragsveranstaltungen des Westpreußischen Bildungswerkes,

Ort der Veranstaltung (wenn nicht anders angegeben): Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin-Wilmersdorf,

Theater-Coupé, Kleiner Saal,  nahe U-Bahn Fehrbelliner Platz.

(ab Februar Wechsel in die Kommunale Galerie, Eingang Hohenzollerndamm 176), jeweils donnerstags, 18.30 Uhr

 

Do, 29.01.09: Aspekte der Königsberger Universitätsgeschichte

in der Frühen Neuzeit (16.-18. Jahrhundert).

Referent: Dr. Stefan  H a r t m a n n  ,  Berlin.

Do, 26.02.09: Preußische Süßwasserfische als Vorrats- und Handelsgut während der Herrschaft des Deutschen Ordens /

Fischwirtschaft im alten Danzig. (Medien).

Referenten: Dr. phil. Dieter  H e c k m a n n  &  Dr. Peter 

L e t k e m a n n , beide Berlin.

Do, 19.03.09: Die Berliner Museumsinsel – gepflegtes Erbe oder Kulturskandal? (Medien).

Referent: Dr. Bernd  W e n d  l a n d ,  Berlin.

Do, 16.04.09: Max Halbe (1865-1944). Leben und Werk des Dichters des Danziger Werders. (Medien).

Referent: Diplom-Geograph Reinhard  M. W.  H a n k e , Berlin.

Do, 07.05.09: Möglichkeiten grenzüberschreitender Kulturarbeit  am Beispiel Westpreußen. (Medien).

Referentin: Magdalena  O x f o r t ,  Münster/Westf.

Do, 11.06.09: Preußen, Deutsche oder Polen?: die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956. (Medien.

Referent: Dr. Andreas  K o s s e r t  ,   Warschau. (angefragt).

Do, 02.07.09: Die Marienburg als politisches Symbol in Deutschland (1800-1945). (Medien).

Referent: Prof. Dr. Bernhart  J ä h n i g ,  Berlin

 

(Termine weitere Vortragsveranstaltungen: 06.08., 10.09., 01.10., 05.11. und 03.12.2009).

 

          

Tagesfahrten mit dem Westpreußischen Bildungswerk

(Anmeldungen spätestens drei Wochen vor der jeweiligen

Fahrt bei Herrn Hanke, Tel. 030-215 54 53).                   

 

TF 09-01   21.03.09   Reinhard M.W. Hanke: Rheinsberg, Neuruppin, Preußenmuseum Wustrau.

TF 09-02   18.04.09  Reinhard M.W. Hanke: Zwischen Grünberg, Wollstein und Schwiebus. Und der Mystiker Carl Welkisch.

TF 09-03   09.05.09   Reinhard M.W. Hanke: Freiberg /Erzgebirge.

TF 09-04   11.07.09   Bernd Raebel: Hiddensee (Bahn)

TF 09-05    08.08.09  Reinhard M.W. Hanke: Spreewald (Bahn)

TF 09-06    12.09.09  Reinhard M.W. Hanke: Kolberg, Greifen-berg, Treptow an der Rega

TF 09-07    10.10.09  Reinhard M.W. Hanke: Naturpark Dübener Heide, Bad Schmiedeberg, Dollitzsch

TF 09-08    07.11.09  Zwischen Friedland und Demmin

TF 09-09    05.12.09  Braunschweig

 

 

 

Westpreußische Wippchen (Fortsetzungsreihe)

 

Wippchen sind spaßige „Vertällkes“, also „Erzählchen“,   mit    einem   

eigenen Humor und wollen eigentlich nichts als erfreuen. Sie entspringen dem Gemüt, aus der Situation heraus, ohne alles Zutun, eben „bloß so“. Paul Fechter erkannte feine Abstufungen zwischen dem „westpreußischen Menschen“ und

dem Ostpreußen. Er spricht vom Westpreußen als einem Menschen des Ausgleichs und Relativismus mit dem vielberühmten: „Na, denn nich!“

 

 

 

 

Hinter der angeblichen und viel verkannten Barschheit westpreußischen Wesens steht eine große Gutmütigkeit. Die lässt den Menschen von der unteren Weichsel nicht nachtragend sein, und, selbst wenn er einmal einen gehörigen Schlag dreingehauen hat, was wieder durchaus nicht gleich wörtlich genommen werden will, dann packt ihn das Mitgefühl, dann bricht gleich sein Vergeben und Vergessen durch – und sein natürlicher Humor. „Na, denn!“

(Die Wippchen sind entnommen dem Buch von H. B. Meyer: Westpreußische Wippchen. Leer (Ostfriesland): Rautenberg  o. J. 147 Seiten.)

 

Abwechslung muss sein

Ein Forstmeister in der Tucheler Heide hat an einem Dezembernachmittag den Förster, den er im Wald traf, in sein Haus gebeten, weil draußen gerade ein eisiger Schneesturm die Knochen klappern macht. Er lässt eine, die zweite, dann die dritte Pulle Jagdkorn aus dem Keller holen. Der Förster wird zwar immer gesprächiger, aber sein Durst scheint nicht nachzulassen. Da erhebt sich schließlich der Vorgesetzte und, in der Meinung, der Förster werde endlich auch aufstehen, sagt er: „Na, dann wollen wir mal. – Abwechslung muss sein!“

„Richtig, Herr Forstmeister“, entgegnet der Unentwegte treuherzig, „immerzu derselbe Schnaps, das wird auf die Dauer langweilig. Jetzt würden uns ein paar Grogchen ganz gut zu Gesicht stehen!“

 

Er musste heiraten

„Ach, Frau Pokriefke, Ihr Sohn hat jeheiratet? Wie is das denn so schnell jekommen?“

„Schnell gar nich, aber so pöh a pöh ließen meine Augen immer mehr nach.“

„Was hat das denn mit die Heiraterei zu tun?“

„Sehr viel, Frau Lehmann: Wir mussden und doch nu nach einer umsehen, die was ihm benäht und flickt!“

 

Weiser Wandspruch

In der Danziger Fischmarktkneipe von Frau Senger hingen Sprüche in Brandmalerei an den Wänden, die voller Weisheit waren. Einer lautete so:

Belsazar, Fürst zu Babylon,

der ging zu Bett um elfe schon,

drum wurde er um Mitternacht

von seinen Knechten umgebracht.

Hätt’ er gekneipt bis ein Uhr doch,

der Kerl, der lebte heute noch!

 

Die Große Mühle

Bollermann  und Welutzke lehnen am Geländer der Radaune. Da fragt Welutzke: Wer mag eijentlich mal die Große Miehl’ jebaut hahm?

„Die olle Ordensritter.“

„Aber zu was hahmse se nu grad’ an diese Stell’ jesetzt?“

„Das war schon ganz egal.“

„Wieso egal?“

„Na, ob se ihr hätten mitten auffem Langenmarcht jebaut, oder meinswejen am Krantor jebammelt,  d u  hättst dänn jenau so dammlich jefragt wie nu auch all!“

 

Der Druckfehlerteufel

Einmal gab es große Aufregung beim Graudenzer „Geselligen“, weil zwei Anzeigen durcheinandergebracht waren. Schmunzelnd las man nun: „Bettnässen ist Vertrauenssache“ und „Ankauf von Bettfedern lässt sich verhindern!“

 

 


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