Tätigkeitsbericht  der Landesgruppe Berlin für das Jahr 2006

(siehe auch www.westpreussen-berlin.de)

 

Die Berliner Landesgruppe gliedert sich in elf Kreisgruppen, die in sieben Organisations-einheiten zusammengefasst sind. Hinzu kommt das Westpreußische Bildungswerk (WBW) Berlin-Brandenburg. Die Geschäftsstelle teilte sich von Anfang 2001 bis Ende September 2006 einen Büroraum im Deutschlandhaus mit der Landsmannschaft Ostpreußen; seit 01. Oktober 2006 hat die Landesgruppe (eingeschlossen die in unsere Landesgruppe kooptierte Landsmannschaft der Danziger) eine neue Bürogemeinschaft mit den Landsmannschaften der Sudetendeutschen, der Siebenbürger Sachsen, Weichsel-Warthe und der Deutschbalten. Die Landesgruppe hält ihre Sprechzeiten mittwochs am Nachmittag.

 

„Mitteilungsblatt“ und andere periodische Publikationen. Alle  Mitglieder erhalten das „Mitteilungsblatt“ der Landsmannschaft, das im Jahr 2006 zweimal erschien; die Auflage liegt jetzt bei 600 Stück, um das Programm und die Termine der Landesgruppe einem größeren Interessentenkreis bekanntzumachen.  Die einzelnen Berliner Heimatkreise haben, je nach Bedarf, „Rundbriefe“ für ihre Mitglieder. Das Westpreußische Bildungswerk (WBW) gibt daneben für die Mitglieder halbjährlich ein „Programm-Heft“ mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Veranstaltungen und zu den Referenten heraus.

 

Die Kreisgruppen. Wegen der besonderen Mietverhältnisse im Deutschlandhaus (Eigentümer ist das Bundesamt für Immobilienverwertung) seit Auflösung der Stiftung Deutschlandhaus, treffen sich die Kreisgruppen, auch aus Kostengründen, außerhalb des Deutschlandhauses und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Allein die „Kreisgruppe Elbing“, drittgrößte Organisation innerhalb der Landesgruppe,  veranstaltet monatliche Treffen. Die anderen Kreisgruppen kommen mindestens dreimal im Jahr zusammen. Die „Kreisgruppe Schlochau, Konitz & Tuchel“ als die größte Gruppe nach dem Westpreußischen Bildungswerk stellt etwa ein Viertel der Mitglieder in der Landesgruppe. Die Mitgliederzahl stagniert, die Abgänge durch Tod oder Austritt wurden von Neueintritten aufgewogen. Das Westpreußische Bildungswerk hat im Berichtsjahr wieder  an Mitgliedern gewonnen. Die Betreuung der Mitglieder durch geeignete Führungskräfte ist z.Z. bei allen Gruppen gesichert. Der Schwerpunkt der Gruppenarbeit liegt im sozialen und kulturellen Bereich. Hier kann sich die Kulturarbeit dem engeren Bereich der jeweiligen Region, der Stadt bzw. dem Dorf widmen. Hin und wieder finden auch Fahrten statt oder es werden andere Veranstaltungen besucht. Eine gut angenommene Tradition für alle Kreisgruppen ist mit der Kulturveranstaltung in der Faschingszeit 2002 begründet worden, auf der u.a. auch die neueste Literatur über Westpreußen vorgestellt wird und/oder eine Lesung stattfindet.

 

Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW). Das Westpreußische Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW) in der Landsmannschaft Westpreußen Berlin ist unter der Leitung des seit 1982 tätigen Landeskulturreferenten Reinhard M.W. Hanke Träger der landsmannschaftlichen Kultur- und Bildungsarbeit. Das Bildungswerk ist die größte Einzelgruppe innerhalb der Landesgruppe. Es veranstaltet Vortragsveranstaltungen, Tagesstudienfahrten und Studienreisen auf hohem Niveau. Die Landsmannschaft erreicht dadurch in ihrer Kompetenz eine große Außenwirkung und einen hohen Bekanntheitsgrad.

Im Jahre 2006 fand vom 09. bis 17.08.2006 die Studienfahrt nach „Niederschlesien“ mit 30 Teilnehmern statt, zu dem Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke am    17.03.2006 ein Seminar in der Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf abhielt.

Folgende  Tagesstudienfahrten wurden im Jahre 2006 durchgeführt:

29.04.  Monika Müller:  Ludwigslust,  20.05.   Reinhard M.W. Hanke.: Niederlausitz und Spremberg,  24.06.   Prof. Dr. Konrad J. Müller: Zu den Schlachtfeldern und Denkmalen aus der Zeit der Befreiungskriege südlich von Berlin, 15.07.   Reinhard M.W. Hanke:  Swinemünde (Bahn),  23.09. Bernd Raebel: Rügens Süden,  21.10.  Reinhard M.W. Hanke: Sprottau – Sagan – Bunzlau,  09.12.   Reinhard M.W. Hanke: Greifswald mit Pommernmuseum (Bahn).

Die regelmäßig etwa elfmal im Jahr in der „Kommunalen Galerie des Kunstamtes  Wilmersdorf“ stattfindenden Vortragsveranstaltungen befassten sich 2006 mit folgenden Themen:  

(161) 26.01. Dr. Stefan Hartmann (Berlin): Ignacy Krasicki, Konsekrator der Berliner Sankt Hedwigs-Kirche und Fürstbischof von Ermland, und die Könige von Preußen.;

(162) 23.02. Dr. Dietrich Hanspach (Ortrand): Zur Landschaftsentwicklung und Vegetation des Netzebruches zwischen Usch und Nakel (mit Lichtbildern);

(163) 17.03. Dipl.-Geogr. Reinhard M.W. Hanke (Berlin): Von Breslau ins Riesengebirge (mit Medien) (zusammen mit der VHS Charlottenburg-Wilmersdorf und der AG Ostmitteleuropa als Seminar zur Studienfahrt im August d.J., s.o.);

(164) 27.04. Prof. Dr. Bernhart Jähnig (Berlin): Königsberger Geschichtsschreibung vom Zeitalter der Aufklärung  bis ins 20. Jahrhundert;

(165) 18.05. Dipl.-Geogr. Reinhard M.W. Hanke (Berlin): Weltkulturerbe Stadt Thorn – 775 Jahre Geschichte heute (Medien);

(166) 15.06. Prof. Dr. Konrad J. Müller (Berlin): Verkehrswege, Meilensteine und Zollhäuser in Preußen (mit Lichtbildern);

(167) 31.08.  Pfarrer i.R. Bernd Raebel (Berlin): Die Insel Rügen (südl. Teil) (Lichtbildervortrag);

(168) 21.09. Dr. Jürgen W. Schmidt (Oranienburg): „Der Kaiser kommt“ – über die Vorbereitungen des Kaiserbesuches in Danzig durch die Verwaltungsbehörden der Provinz Westpreußen anlässlich der Heeres- und Flottenmanöver im September 1901 (mit Lichtbildern);

(169) 19.10. Dr. rer. nat. Dietrich Hanspach (Ortrand): Landschaften in Urstromtälern im Vergleich – der Netzebruch zwischen Usch und Nakel und der Schraden bei Ortrand (mit Lichtbildern);

(170) 09.11. Dr. Wolfgang Kessler (Herne): Bibliotheken zur deutschen Geschichte und Kultur im östlichen Europa, insbesondere zum historischen Ostdeutschland;

(171) 23.11. Prof. Dr. Sven Ekdahl (Berlin): Die heilige Birgitta, die Schlacht bei Tannenberg und die Gründung des Klosters Triumphus Mariae in Lublin (mit Medien);

(172) 07.12. Dipl.-Geogr. Reinhard M.W. Hanke (Berlin): Niederschlesien im Sommer 2006 (Lichtbildervortrag).

 

Die Mitglieder des WBW erhalten zusätzlich zum landsmannschaftlichen „Mitteilungsblatt“ halbjährlich ein WBW-Programmheft mit ausführlichen Texten zu Inhalt und Referenten der einzelnen Veranstaltungen. Dieses „WBW-Programmheft“ wird auch ins Internet gestellt.

 

Ostdeutscher Kulturtag im Deutschlandhaus. Wie in den vorangehenden Jahren beteiligte sich die Landesgruppe in Gemeinschaft mit der Landsmannschaft der Danziger mit einem Informationstisch am „Ostdeutschen Kulturtag“ der Landsmannschaften im Berliner Landesverband der Vertriebenen im Deutschlandhaus. Innerhalb der öffentlichen Veranstaltung moderierte Reinhard M.W. Hanke eine literarische Lesung von Landsmannschaften und trug selbst aus Werken des Westpreußen Max Halbe (1865-1944) vor.

 

Patenschaft des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.  Am 27.02.1956 hatte der damalige Bezirk Wilmersdorf die Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen begründet. Nach der mit den Stimmen von SPD und  Bündnis 90/Die Grünen  in der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks am 23. April 2006 herbeigeführten Kündigung der Patenschaft, hat sich aber keine Änderung der Arbeit im Bezirk ergeben: die Vortragsveranstaltungen finden weiterhin in der Kommunalen Galerie Wilmersdorf statt, der Schaukasten im Rathaus Charlottenburg kann weiterhin genutzt werden. Die „neuen Wege“ in der Zusammenarbeit wurden bisher nicht gefunden.

Die Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen überreichte  mehrere Exemplare des „Westpreußen-Jahrbuches“ an Funktionsträger im Bezirk und an die Stadtbibliothek in der Berliner Straße in Wilmersdorf.

Die Fraktion der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf schloss am 11. September 2006 mit der Landesgruppe  einen Partnerschafts-vertrag, und will unsere Arbeit damit unterstützen.

 

Internet. Seit Mitte 2002 ist die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit dem Westpreußischen Bildungswerk im Internet vertreten.  Es werden die Veranstaltungstermine dargestellt und die Vortragsprogramme erlauben auch den Zugriff auf die einzelnen Veranstaltungsinformationen mit Kurzinhalt der Vorträge und Lebenslauf der Referenten. Texte aus dem „Mitteilungsblatt“ sind ebenfalls dargestellt. Diese Seiten sollen weiter ausgebaut werden   und  in Zukunft auch mehr Bildmaterial aus der Arbeit der Landsmannschaft bringen. Die Internet-Darstellung ist verknüpft mit dem Bundesverband der Landsmannschaft Westpreußen, dem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der in Personalunion durch den Vorsitzenden Reinhard M.W. Hanke verbundenen Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (AGOM).

 

Überregionale Veranstaltungen. Den Westpreußen-Kongress und den anschließenden Westpreußentag des Bundesverbandes der Landsmannschaft Westpreußen am 30.09. bzw. 01.10.2006 in Herford besuchten jeweils nur Einzelpersonen der Landesgruppe (vor allem Mitglieder der Copernicus-Vereinigung). Das trifft auch für die übrigen Veranstaltungen auf Bundesebene zu, die vom Akademischen Freundeskreises Danzig-Westpreußen und der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens  durchgeführt wurden. Zur Tagung der Historischen Kommission für Ost-  und Westpreußen zum 150jährigen Bestehen des Historischen Vereins für Ermland, vom 06. bis 10. 09. in Allenstein, fuhren ebenfalls Mitglieder der Landesgruppe, darunter der Vorsitzende Reinhard M.W. Hanke. Eine besondere Verbindung besteht zur „Weißenhöher Himmelfahrt“: an der „13. Weißenhöher Himmelfahrt“ in Weißenhöhe (Kreis Wirsitz) an der Netze (unter Leitung von Reinhard Kißro, Ortrand), nahmen wieder mehrere Mitglieder der Landesgruppe teil.

 

Berlin, den 03. Juli 2007

 

Reinhard M.W. Hanke

Landesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin