Landsmannschaft Westpreußen e.V.

- Landesgruppe Berlin –

 

Landesvorsitzender

Reinhard M.W. Hanke

Brieffach 30 2924, 10730 Berlin

Fon: 030-215 54 53 (AA), Fon/Fax: 030-21 91 3077

reinhard_hanke@web.de                                                                  12. April 2005 Hk

 

 

 

Jahresbericht 2004

 

Landesgruppe Berlin

 

Die Berliner Landesgruppe gliedert sich in elf Kreisgruppen, die in sieben Organisationseinheiten zusammengefasst sind. Außerdem besteht das Westpreußische Bildungswerk (WBW) Berlin-Brandenburg. Die Geschäftsstelle teilt sich seit Anfang 2001 einen Büroraum im Deutschlandhaus mit der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

Wegen der besonderen Mietverhältnisse im Deutschlandhaus (Eigentümer ist die Bundesvermögensverwaltung) seit Auflösung der Stiftung Deutschlandhaus, treffen sich die Kreisgruppen auch aus Kostengründen außerhalb des Deutschlandhauses und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Allein die Kreisgruppe Elbing veranstaltet monatliche Treffen, die allerdings in der Tageszeit (etwa 13-15 Uhr) so früh liegen, dass Berufstätige nicht daran teilnehmen können. Die anderen Kreisgruppen kommen mindestens dreimal im Jahr zusammen. Die Kreisgruppe Schlochau als die größte Gruppe stellt etwa ein Viertel der Mitglieder in der Landesgruppe. Die Mitgliederzahl stagniert, die Abgänge durch Tod oder Austritt werden von Neueintritten aufgewogen. Allein das Westpreußische Bildungswerk hat im Berichtsjahr eine Vielzahl von Neueintritten zu verzeichnen. Die Betreuung der Mitglieder durch geeignete Führungskräfte ist z.Z. bei allen Gruppen gesichert. Der Schwerpunkt der Gruppenarbeit liegt im sozialen und kulturellen Bereich. Hier kann sich die Kulturarbeit dem engeren Bereich der jeweiligen Region, der Stadt bzw. dem Dorf widmen. Hin und wieder finden auch Fahrten statt oder es werden andere Veranstaltungen besucht. Eine gut angenommene Tradition für alle Kreisgruppen ist durch die Kulturveranstaltung in der Faschingszeit 2002 begründet worden, auf der u.a. auch die neueste Literatur über Westpreußen vorgestellt wird.

 

Seit Mitte 2002 ist die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit dem Westpreußischen Bildungswerk im Internet vertreten. Es werden die Veranstaltungstermine dargestellt und die Vortragsprogramme erlauben auch den Zugriff auf die einzelnen Veranstaltungsinformationen mit Kurzinhalt der Vorträge und Lebenslauf der Referenten. Texte aus dem „Mitteilungsblatt“ sind ebenfalls dargestellt. Diese Seiten sollen weiter ausgebaut werden und in Zukunft auch Bildmaterial aus der Arbeit der Landsmannschaft bringen. Die Internet-Darstellung ist verknüpft mit der Bundeslandsmannschaft, dem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der in Personalunion durch den Vorsitzenden Reinhard M.W. Hanke verbundenen Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (AGOM).

Seit Frühjahr 2003 teilt sich die Landesgruppe einen Schaukasten im Rathaus Charlottenburg mit der Pommerschen Landsmannschaft Berlin.

 

     

Seite 2 zum Jahresbericht 2004 Landesgruppe Berlin

 

Das Westpreußische Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW) in der Landsmannschaft Westpreußen Berlin ist unter der Leitung des seit 1982 tätigen Landeskulturreferenten Reinhard M.W. Hanke Träger der Kultur- und Bildungsarbeit. Das WBW veranstaltet Vortragsveranstaltungen, Tagesstudienfahrten und Studienreisen auf hohem Niveau. Die Landsmannschaft erreicht dadurch eine große Außenwirkung und einen hohen Bekanntheits-grad in ihrer Kompetenz.

 

Im Jahre 2004 fand keine Studienfahrt statt.

 

Folgende  Tagesstudienfahrten wurden zwischen Mai und Dezember 2004 durchgeführt: R. Hanke „Stadt und Hafen Stettin“ (zusammen mit der Lehrerweiterbildung der Senatsverwaltung und der Ostkunde im Unterricht) (15.05.) (zusammen mit der LAG Ostkunde im Unterricht), Prof. Dr. Konrad J. Müller „Denkmale im ländlichen Raum der Mark Brandenburg, nordöstlich und südöstlich von Berlin, zwischen Werneuchen und Schlepzig“ (12.06.), R. Hanke „Usedom“ (21.08.), Monika Müller „Feldberg, Fallada und mehr“ (18.09.),  R. Hanke „Görlitz“ (16.10.), Prof. Dr. Konrad J. Müller „ Ziegelarchitektur in Dörfern der Mark Brandenburg nördlich von Berlin (Schwante, Linum, Fehrbellin u.a.) und Besuch des Preußen-Museums in Wustrau“ (20.11.) und R. Hanke „Radebeuls Karl-May- und Indianer-Museum, Dresdens Blaues Wunder und der Weihnachtsmarkt“ 11.12.). Die ursprünglich für den April d.J. vorgesehene Fahrt von Pfarrer i.R. Bernd Raebel „Lübben, Groß Leine, Groß Leuthen...“ musste auf das Jahr 2005 verlegt werden.

 

Die regelmäßig etwa einmal im Monat in der „Kommunalen Galerie des Kunstamtes  Wilmersdorf“ stattfindenden Vortragsveranstaltungen befassten sich mit folgenden Themen (hier in Kurzform): 22.01. Dr. Stefan Hartmann (Berlin) „Feuerordnungen und Feuerpolizei in Putzig im 19. Jahrhundert“, 12.02. Dr. Bernhart Jähnig (Berlin) „Die Säkularisation der Herrschaft des Deutschen Ordens in Preußen“,  11.03. Pfarrer i.R.  Bernd Raebel (Berlin) „Eindrücke aus Hinterpommern von Swinemünde bis Stolp“, 15.04. Dr. Sibylle Badstübner-Gröger (Berlin) „Schlösser und Herrenhäuser in Brandenburg von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert“, 06.05. Reinhard M.W. Hanke (Berlin) „Warschau“,  03.06. Reinhard Kißro (Ortrand) „Baugeschichte der Marienburg zwischen 1454 und 17772“, 19.08. Dr.. Stefan Hartmann (Berlin) „Ein Streifzug durch Brombergs Geschichte“, 09.09. Delia Güssefeld (Berlin) „Durch Westpreußen und Masuren nach Litauen und Lettland. Aus dem Tagebuch einer Radtour“, 29.10. Hans-Jürgen Schuch (Münster/Westf.) „Zigarren von Loeser & Wolff. Ein weltweit bekanntes Berliner Unternehmen in Westpreußen“, 11.11. Reinhard M.W. Hanke (Berlin), Leitung: „Sankt Petersburg-Abend“,  09.12. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang G. Deurer „Erhaltung und Pflege des Danziger Stadtbildes von der Gründung der Technischen Hochschule im Jahre 2004 bis heute“.

Der ursprünglich für den 19.08. vorgesehenen Vortrag über „Bromberg“ von Reinhard M.W. Hanke ist auf einen späteren Zeitpunkt verlegt worden.

 

Wie die übrigen Mitglieder erhalten die Mitglieder des WBW das „Mitteilungsblatt“ der Landsmannschaft, das im Jahr 2004 zweimal erschien. Außerdem erhalten sie jeweils ein ausführliches halbjährlich erscheinenden Programmheft mit ausführlichen Texten zu Inhalt und Referenten der einzelnen Veranstaltungen. Dieses „WBW-Programmheft“ wird auch ins Internet gestellt.

 

 

Seite 3 zum Jahresbericht 2004 Landesgruppe Berlin

 

Auch im Jahre 2004 ist keine Ausstellung gezeigt worden. Das wird im Dezember/Januar 2005/2006 nachgeholt.

 

Wie im Jahre 2002 und 2003 beteiligte sich die Landesgruppe im Deutschlandhaus  mit Informationstisch und Vorträgen an den „Ostdeutschen Kulturtagen“ der Landsmannschaften im Berliner Landesverband der Vertriebenen in Gemeinschaft mit der Landsmannschaft der Danziger. Die beiden angebotenen Vorträge wurden von Hans-Jürgen Schuch gehalten: „Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. Die vier Hansestädte in der Gegenwart“, „Deutsche an der unteren Weichsel 2004. Eine kleine Minderheit blieb“.

 

Endlich konnte auch am 19.11.2004 durch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg (zuständiger Sachbearbeiter Reinhard M.W. Hanke) am Lichtenrader Wohnhaus des Elbingers  Paul Fechter die Gedenktafel aus dem Berliner Gedenktafelprogramm angebracht werden. „Mitteilungsblatt“, „Der Westpreuße“ und „Elbinger Nachrichten“ berichteten darüber.

 

Am 29.09. wurde in der Bezirksverordnetenversammlung unseres Patenbezirkes Charlotten-burg-Wilmersdorf von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und den zwei Bezirksverordneten der PDS der Antrag eingebracht, die bestehenden Patenschaften zur Pommerschen Landsmannschaft und zur Landsmannschaft Westpreußen zu beenden, „da sie nicht mehr zeitgemäß und ein Relikt des Kalten Krieges seien“. Dieser Antrag wurde vom Bezirksparla-ment in den Kulturausschuss überwiesen. Unser Versuch, mit den Fraktionen und den PDS-Bezirksverordneten ein Gespräch zu führen, wurde lediglich von CDU und SPD ermöglicht, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen lehnte ein Gespräch ab,  FDP und PDS-Bezirks-verordnete  antworteten nicht einmal. (Bis Ende April 2005 war über den Antrag nicht entschieden worden).

Am 27.02.1956 hatte der „Alt-Bezirk“ Wilmersdorf die Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen begründet, der „Alt-Bezirk“ Charlottenburg hatte am 27.09.1955 die Patenschaft für die Pommersche Landsmannschaft beschlossen.

 

 

„Schwierig und für die Zukunft nicht hinnehmbar ist weiterhin die Situation der Kulturarbeit allgemein, da u.a. die Bibliothek der Stiftung Deutschlandhaus durch die Auflösung der Stiftung seit Oktober 1999 im Deutschen Historischen Museum eingelagert werden musste und somit die über 40 000 Medieneinheiten zum Kulturraum Ostdeutschland nicht genutzt werden können“, so stand es schon in den Jahresberichten für 2002 und 2003. Leider ist hier nichts positiv bewirkt worden, da der Dachverband BLV (= Berliner Landesverband der Ver-triebenen)  kein Interesse daran zeigt. Es besteht  die Möglichkeit, dass  die Bestände der Bibliothek und der Sammlungen auf Dauer nach Polen  gehen. „Fördermittel des Landes Berlin“ wurden im Jahre 2004 nicht beantragt.

 

 

 

 Berlin, 12. April 2005                                                              Reinhard M.W. Hanke

                                                                                                   Landesobmann