Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg

in der Landsmannschaft Westpreußen e.V., Berlin

 

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1. Vorsitzender: Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke

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reinhard_hanke@web.de                                                                       im Januar  2005 Hk

 

 

 

Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, “Kommunale Galerie”.  Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.

 

 

154   Donnerstag      12. Mai 2005, 18.30 Uhr

         Thema             Samuel Thomas Soemmerring (1755-1830) aus Thorn – großer Mediziner, 

                                  Naturwissenschaftler und Erfinder in der Goethezeit.  (Lichtbildervortrag).

         Referent           Diplom-Geograph Rolf   S i e m o n ,   Hann. Münden

                       

 

Der Thorner Arztsohn Soemmerring revolutionierte mit seiner Göttinger Dissertation 1778 die Hirnforschung. Während seiner ersten Professur ab 1779 in Kassel konnte der bald führende deutsche Neurophysiologe auch grundlegende anthropologische Untersuchungen durchführen, einen Elefanten präparieren, 1783 die Sehner­venkreuzung im Säugetierhirn entdecken und den ersten Freiballon in Deutschland aufsteigen lassen. Als Pro­fessor an der Mainzer Universität 1784-97 publizierte er seine wichtigsten medizinischen Schriften, darunter das mehrbändige, führende deutsche Anatomielehrbuch sowie Schriften zur Hirnforschung und Embryologie. Im Zuge der Französischen Revolution nach Frankfurt/Main ausweichend, führte Soemmerring als praktischer Arzt 1800 dort die Pockenschutzimpfung ein und publizierte hervorragend illustrierte Tafelwerke über die menschlichen Sinnesorgane. Als Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seit 1805 in Mün­chen lebend und 1808 in den persönlichen Adelsstand erhoben, erfand er 1809 den Elektrischen Telegraphen und avancierte zu einem renommierten Paläontologen. Soemmerring, Mitglied zahlreicher europäischer Ge­lehrtengesellschaften, befreundet mit Blumenbach, Camper, Georg Forster, Jacobi, Goethe, Alexander von Humboldt und Fraunhofer, lebte ab 1820 wieder in Frankfurt, wo er 1830 starb und man ihm ein Denkmal errichtete. Auf seinen Namen werden Preise ausgelobt und Medaillen geprägt, für ihn wurden Gedenktafeln enthüllt und nach ihm ein medizinisches Institut benannt.                       

 

 

 

Rolf   S i e m o n ,  Diplom-Geograph, Historiker und Ethnologe, geb. 1962 in Immenhausen, Kreis Kassel. Studium an der Georg-August-Universität in Göttingen. 1991-1997 hauptamtlicher Kulturreferent in der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Westpreußen. Seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem zeitweise von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojekt „Die Göttinger Baron-von-Asch-Sammlung. Ihre Bedeutung für die ethnographische Erforschung der circumpolaren Region im 18. Jahrhundert“ des Instituts für Ethnologie der Georg-August-Universität Göttingen. Mitglied der Copernicus-Vereinigung, der Georg-Forster-Gesellschaft, der Göttinger Gesellschaft für Völkerkunde und Alumni Göttingen. Autor wissenschaftshistorischer und biographischer Publikationen, Ausstellungsprojektmanagement (u.a. Georg Forster, Samuel Thomas Soemmerring, Geschichte der Völkerkunde in Göttingen) und Diavorträge u.a. über Reinhold und Georg Forster, Samuel Thomas (von) Soemmerring, Baron Georg Thomas von Asch, die Göttinger völkerkundlichen Sammlungen „Cook/Forster“ und „Baron-von-Asch“ sowie die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte der „Goethezeit“.  Lebt in 14346 Hann. Münden.