Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, “Kommunale Galerie”.  Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.

149   Donnerstag      09. Dezember 2004, 18.30 Uhr

         Thema             Erhaltung und Pflege des Danziger Stadtbildes von der Gründung

                                  der  Technischen Hochschule im Jahre 1904 bis heute.

                                  (Lichtbildervortrag  mit Doppelprojektion).

         Referent.          Prof. Dr.-Ing.  Wolfgang  G.  D e u r e r ,  Wesel

 

Als im Jahre 1904 endlich die Technische  Hochschule in Danzig gegründet wurde, entsprach sie  einem regionalem wie auch örtlichem Bedürfnis. Mit Greifswald und Königsberg/Pr. war sie die dritte Hochschule im nordostdeutschen Raum. In Danzig selbst boten sich nun nicht nur Anknüpfungspunkte mit dem hochentwickeltem Schiffsbau, sondern auch das mittel-alterliche Stadtbild sollte von der Gründung der Hochschule wesentliche Impulse für seine Erhaltung und Pflege gewinnen. Es wurden Bestandsaufnahmen und stadtbildpflegerische Maßnahmen in die Wege  geleitet. Wolfgang Deurers persönliches privates Engagement und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit begann im Jahre 1941, als sein Vater, der Architekt und Konservator Jakob Deurer, von Berlin nach Danzig beordert wurde, um die dortigen Kunst- und Baudenkmäler zu dokumentieren und nach Möglichkeit zu sichern. Wolfgang Deurer verbrachte viel Zeit im Büro seines Vaters und in den Kirchen und profanen historischen Bauwerken. Nach dem Krieg ließ sich die Familie in Wesel am Niederrhein nieder. Als Jakob Deurer 1960 starb, übernahm Wolfgang Deurer des Vaters Büro und die aus Danzig weitgehend geretteten Dokumentationen. Etwa ab 1965 fing er an, des Vaters Archivmaterial aus Danzig zu sichten. 1967 nahm er Kontakt mit den polnischen Behörden auf. Erst nach den deutsch-polnischen Verträgen kamen Anfang der 70er Jahre konkrete Verhandlungen in Gang.1978 nahm die Volksrepublik Polen das Werk Jakob Deurers entgegen. Wolfgang Deurer erhielt Zugang und Arbeitsmöglichkeiten an allen Instituten der Stadt Danzig und an der Politechnika Gdanska. Seit nunmehr über 25 Jahren ist er in dieser Stadt und an der Universität in Forschung und Lehre, mit Veröffentlichungen und Beratungen tätig. Aus einer Verpflichtung zur Fortsetzung des Werks seines Vaters und einem Steckenpferd ist eine für Polen wie Deutsche fruchtbare Tätigkeit geworden, die in der Reihe bedeutender Wissenschaftler von Danzig und dessen Technischer Hochschule wie Otto Kloeppel, Karl Gruber, Willi Drost, Erich Keyser, Edmund Cieslak u.a. steht.

                       

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang G. Deurer, geb. 1934, 1942-1945 in Danzig lebend. Studien der Architektur und Kunstgeschichte. Promotion mit einem Schwerpunktthema historischer und konservatorischer Probleme Danziger Kirchen. Seit 1961 freiberuflich als Architekt und Dombaumeister in der Denkmalpflege tätig.

  29.08.04 -b-