Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, “Kommunale Galerie”.  Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.

 

147  Freitag              29. Oktober 2004, 18.30 Uhr

        Thema             Zigarren von Loeser & Wolff. Ein weltweit bekanntes Berliner Unter-

                                 nehmen in Westpreußen. (Mit Lichtbildern).

        Referent            Hans-Jürgen   S c h u c h ,   Münster/Westf.

 

Zu den größten Unternehmen Ostdeutschlands gehörte die Firma Loeser & Wolff. Sie existierte 109 Jahre von 1874-1983 und hatte ihren Sitz in Berlin, seit 1920 in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).; sie war eingetragen zuletzt in das Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg. Die Firma produzierte und handelte mit Tabakwaren. Sie wurde sehr bekannt durch die Qualität ihrer Zigarren. Die Hauptfabrik befand sich in Elbing/Westpreußen. Es war die größte Zigarrenfabrik Europas, treffender und von der Fachwelt und in der Werbung als der „Größte zentralisierte Fabrikationsbetrieb der Branche in Europa“ bezeichnet. Nach und nach wurden Fabriken in Braunsberg/Ostpr., Marienburg und Pr. Stargard, beide Westpreußen, errichtet., 1928 auch in Oberbaden, nachdem die Fabrik in Pr. Stargard, bedingt durch den Versailler Frieden, nach 1920 aufgegeben werden musste. Die drei Zweigfabriken in Ost- und Westpreußen wurden von der Hauptfabrik in Elbing geführt. Der Ausgang des Zweiten Weltkrieges leitete das Ende der Firma ein. Am 30. Juni 1983 wurde die einstige Weltfirma durch Beschluss der Gesellschafterversammlung aufgelöst. Der Eintrag im Handelsregister vom 10. Oktober 1984 lautet: „Die Firma ist erloschen.“ Ihre letzte Adresse war: Berlin W 30, Tauentzienstraße 18.

Hans-Jürgen Schuch,  Museumsdirektor a.D., Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft Westpreußen a.D. und Verlagsleiter, geb. 1930 in Elbing. Besuch der Oberschule und der Oberwirtschaftsschule in Elbing. 1944 kriegsdienstverpflichtet bei der Wehrmacht in Gruppe, Kr. Schwetz. Nach Kriegsende Handwerkslehre, Besuch des Sozialpädagogischen Seminars in Dortmund und 1958 Staatsexamen, danach als Sozialarbeiter (grad.) bis 1959 tätig. Mitglied u.a. des Kuratoriums und des Stiftungsrates der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat, stellv. Vorsitzender des Stiftungsrates NOKW, Mitglied der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, stellv. Der Erik-von-Witzleben-Stiftung zur Pflege altpreußischer Kultur und Vorsitzender der Truso-Vereinigung, Herausgeber der Elbinger Hefte und der Elbinger Nachrichten.  Zahlreiche Veröffentlichungen sowie Rundfunkbeiträge, BV u.a. Elbing heute (1958), Bildband Blick auf Elbing (1970), Westpreußen in alten Ansichtskarten (1980), Elbing. Aus 750 Jahren Geschichte (1988),Elbing – wie es heute ist (1991), Heimat Westpreußen (1994), Westpreußen-Medaille (1973), Bundesverdienstkreuz am Bande (1986), Westpreußischer Kulturpreis (1998). Lebt in Münster.