Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg

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1. Vorsitzender: Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke              im Januar 2004 Hk

 

 

 

35144    Donnerstag           03. Juni 2004, 18.30 Uhr

              Thema                  Baugeschichte der Marienburg zwischen 1454 und 1772.-

                                            (mit Medien).-

              Referent                Reinhard  K i ß r o ,   Ortrand

                       

O r t :     Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, „Kommunale Galerie“.-            

              Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.-

 

 

Wiederholt musste beim Studium der umfangreich vorliegenden Marienburg-Literatur mit Bedauern festgestellt werden, dass bis heute eine handhabbare Bau- und Wiederher-stellungsgeschichte dieses „edelsten Denkmals weltlicher  Baukunst des deutschen Mittelalters“ nicht vorliegt. Besonders schmerzlich wird dies für die Zeit der Schlossanlage im sogenannten Königlichen Preußen (1466-1772) bewusst. Dem konnte auch die 1990 erschienene Edition „Das Schloss Marienburg in Preußen: Quellen  und Materialien zur Baugeschichte nach 1456“ leider nicht abhelfen. Auch der neue „Dehio“ von 1993 gibt hierzu keine Lösung, und natürlich schließen „Konventsburgen im Deutschordensland Preußen“ (1998) und die Vielzahl der neueren Schlossführer diese erhebliche Lücke nicht. Besonders schmerzlich wird dieser Umstand dem modernen massenwirksamen Fach-Touristen bewusst. Er will und muss sich auf das verlassen können, was ihm dargereicht wird. Wiederholt stellt sich drum gerade ihm die Frage nach der Zuverlässig- und Vollständigkeit seiner Quellen.-  Mit dem Vortrag soll erreicht werden, dass die Zuhörer erkennen, dass das Hochmeisterschloss des Deutschen Ordens nicht als einheitlicher  Guss in der Bau- und Kunstgeschichte dasteht, sondern das geschichtliche4 Bauergebnis aus über sieben Jahrhunderten ist. Die sogenannte Polenzeit ist dabei eine wichtige Etappe. Die Schutzherrschaft des Königs, die Oberhoheit der Krone Polens und die Annektion durch das Lubliner Dekret hatten ihre Folgen. Auch Brände, Eis, Hochwässer, Kriege, Schatzgräbereien, die Nutzung durch die Jesuiten und Festungsbauepochen hinterließen ihre Spuren und leiteten mit die Vernachlässigung des Gesamtkomplexes ein.

 

 

Reinhard   K i ß r o ,   geboren 1948 im bis 1945 niederschlesischen Burkersdorf  bei Ortrand/Sachsen-Anhalt, entstammt einer in den Provinzen Posen und Westpreußen ansässig gewesenen Beamtenfamilie. Er ist seit 1990 als Verwaltungsangestellter im öffentlichen Dienst tätig. Seit 1972 Veröffentlichungen zu den verschiedensten geschichtlichen Problemstellungen des In- und Auslandes, Mitautor und Autor von Büchern, verfügt über eine umfangreiche Referenten- und Führungstätigkeit und ist Mitglied in verschiedensten regionalen und überregionalen Vereinigungen. Selbständige Veröffentlichungen u.a. mit dem Generalfeldmarschall August von Mackensen. Hält sich seit 1973 jährlich mehrmals zu privaten Studienreisen in Ost- und Westpreußen auf. Begründete 1993 die überaus erfolgreiche landeskundliche Veranstaltung „Weißenhöher Himmelfahrt“, die im Jahre 2004 zum zwölften Male mit Vorträgen und Exkursionen in Weißenhöhe, Kreis Wirsitz (Westpreußen) stattfand.