Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg

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1. Vorsitzender: Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke              im Januar 2004 Hk

 

 

 

35140    Donnerstag           12. Februar 2004, 18.30 Uhr  - 200. Todestag von Immanuel Kant -

              Thema                  Die Säkularisation der Herrschaft des Deutschen Ordens 

                                            in Preußen.-

              Referent                Dr. Bernhart  J ä h n i g ,  Berlin

                       

O r t :     Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, „Kommunale Galerie“.-            

              Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.-

 

 

Der 1190 als Spitalorden im Heiligen Land entstandene Deutsche Orden trug seit seiner Umwandlung in einen Ritterorden 1198 den Keim einer Verweltlichung in sich, die während seiner Aufbau- und Blütezeit in Preußen ständig zugenommen hat. Als der Orden nach der Landesteilung infolge des Zweiten Thorner Friedens 1466 stark an Macht verloren hatte, sah er 1497 eine Lösungsmöglichkeit in der Berufung eines Hochmeisters aus reichsfürstlichem Hause, zunächst Friedrichs von Sachsen. Dieser betrieb hinsichtlich der geforderten Huldigung gegenüber der Krone Polens eine erfolgreich Hinhaltepolitik, die sein Nachfolger Albrecht von Brandenburg-Ansbach (seit 1511), fortzusetzen suchte. Dieser ließ sich schließlich 1519 zu einem Waffengang mit Polen hinreißen. 1521 kam es zu einem Waffenstillstand für vier Jahre, in denen Alberecht eine diplomatische Lösung suchte. Unter den reichsfürstlichen Hochmeistern hatte das Leben am Königsberger Hof starke weltliche Züge angenommen, während die traditionellen Ordenskräfte in den Hintergrund traten. Ferner fand auch die lutherische Reformation Anhänger im Ordensland. Albrecht weilte persönlich bei Martin Luther in Wittenberg, der ihm riet, den Orden in Preußen aufzulösen und ein weltliches Herzogtum in Preußen zu begründen. Da Albrecht von Kaiser und Reich keine wirksame Hilfe bekam, hat er sich 1525, nach Niederlegung des Ordensmantels, vom polnischen König Sigismund dem Alten, seinem Onkel, mit dem bisherigen Ordensland Preußen belehnen lassen.

 

Dr.phil. Bernhart  J ä h n i g ,   Archivoberrat, geb. 1941 in Klagenfurt, Studium von Geschichte, Germanistik und Philosophie in Köln und Göttingen, 1966 Erstes Staatsexamen in Köln, 1968 Promotion bei Prof. Hermann Heimpel in Göttingen, 1970 archivarische Staatsprüfung an der Archivschule Marburg, Staatsarchiv Bückeburg, 1971 Staatliches Archivlager Göttingen, 1979 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, seit 1971 Betreuer der Bestände des Historischen Staatsarchivs Königsberg, 19821998 Vorsitzender der Copernicus-Vereinigung zur Pflege der Heimatkunde und Geschichte Westpreußens, seit 1995 Vorsitzender der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Preußenlandes und Livlands im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, frühneuzeitliche Gelehrtengeschichte.-

 B.J.