131       Donnerstag 27. März 2003, 18.30 Uhr

Thema: Die erste Vertreibung der Deutschen aus Polen? Der Bevölkerungstransfer in Westpreußen und Posen nach dem 1. Weltkrieg.- (Medien).-

Referent: Privatdozent Dr. Albert K o t o w s k i , Bonn

O r t : Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, "Kommunale Galerie".-

Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.-

Gegenstand des Vortrages bilden die Fragen nach dem Ausmaß und den Ursachen der Auswanderung der Deutschen aus dem ehemals preußischen Teilgebiet Polens nach dem 1.Weltkrieg. Auf der Grundlage des bisherigen Forschungsstandes soll die Frage erörtert werden, ob es sich dabei – wie man gelegentlich in der Fachliteratur behauptet – um eine von polnischer Seit planmäßig durch-geführte Vertreibung und Verdrängung der deutschen Bevölkerung handelt. Im Hinblick auf den aktuellen Diskurs über die ethnischen Säuberungen in Europa im 20. Jahrhundert wird die Frage ge-stellt, ob der Bevölkerungsaustausch in Westpreußen und Posen nach 1919 als Vorgeschichte der Massenumsiedlungen und Vertreibung von ganzen Bevölkerungsgruppen und nationalen Minder-heiten anzusehen ist.

Albert Stefan K o t o w s k i , geb. 1949 in Bromberg, Studium der Geschichte und Pädagogik an der Universität Thorn, Promotion 1981 an der Universität Posen mit dem Thema "Die Theater Deutsche Bühne in Posen und Pommerellen 1918-1939." Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Thorn. 1988-1989 Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1989 Übersiedlung nach Deutschland, 1996 Habilitation an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br., Thema: "Polens Politik gegenüber seiner deutschen Minderheit 1919-1939". Seit 2000 Privatdozent am Seminar für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn.

Forschungsschwerpunkte: Osteuropäische Geschichte unterbesonderer Berücksichtigung der neueren und neuesten Geschichte Polens und der deutsch-polnischen Beziehungen, Geschichte der Ukraine.

A.K.