130  Donnerstag 13. Februar 2003, 18.30 Uhr

Thema Das Danziger Lotsenwesen 1820-1920.-

Referent Dr. Stefan H a r t m a n n , Berlin

O r t : Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, "Kommunale Galerie".-

Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz, Bus 101, 104, 115.-

Der Vortrag beruht auf bisher unbekannten Quellen in den Beständen der Preußischen Regierung zu Danzig und des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Um das Wirken der Lotsen verständlicher zu machen – sie untergliedern sich in Seelotsen für die See- und in Binnenlotsen für die Binnenschiffahrt - , soll der Blick zunächst auf die Entwicklung des Schiffsverkehrs im Danziger Hafen in dem erwähnten Zeitraum gerichtet werden. Einen wichtigen Ausgangspunkt für die Betrachtung der Schiffahrt und des Lotsenwesens bildet die Polizeiordnung für den Hafen und die Binnengewässer von Danzig vom 30. Januar 1821. Im Mittelpunkt der weiteren Ausführungen stehen die Uniformierung der Lotsen, ihre veränderten Aufgaben infolge der stärkeren Zunahme der Dampfschiffe – ein Beispiel ist hier die doppelte Funktion des Lotsenkommandeurs als Hafenbeamter und Vorstand des Lotsenwesens - , die Personalstruktur der Danziger Lotsen, ihre Petitionen und Eingaben um Erleichterung ihres Dienstes und Erhöhung ihrer Besoldung, ihre Prüfungen und sonstigen Qualifikationen sowie die Ahndung ihrer Dienstvergehen. In die Betrachtung einbezogen werden die Danziger Leuchttürme und Seezeichen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, u.a. Leuchtfeuerbeobachtungen in den Sommer- und Wintermonaten, Telegraphenstationen auf den Leuchttürmen der Danziger Bucht und das Nebelsignalwesen.

Dr. phil. Stefan H a r t m a n n , Archivdirektor am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin, geb. 1943 in Kassel, Mitglied des Vorstandes der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung.