Tätigkeitsbericht  der Landesgruppe Berlin für das Jahr 2008

(siehe auch www.westpreussen-berlin.de)

 

Die Berliner Landesgruppe gliedert sich – wie im letzten Berichtsjahr - in elf Kreisgruppen, die in sieben Organisationseinheiten zusammengefasst sind. Hinzu kommt das „Westpreußische Bildungswerk (WBW) Berlin-Brandenburg/Landesarbeitsgemeinschaft Ostkunde im Unterricht“. Die Landesgruppe (eingeschlossen die in unsere Landesgruppe kooptierte Landsmannschaft der Danziger) bildet seit dem 01. Oktober 2006 eine Bürogemeinschaft mit den Landsmannschaften der Sudetendeutschen, der Siebenbürger Sachsen, Weichsel-Warthe und der Deutschbalten. Die Landesgruppe hält ihre Sprechzeiten mittwochs von 14 bis 16 Uhr ab.

 

„Mitteilungsblatt“ und andere periodische Publikationen. Alle  Mitglieder erhalten das „Mitteilungsblatt“ der Landsmannschaft, das im Jahr 2008 dreimal (im Jahre 2007 zweimal) erschien; die Auflage liegt jetzt bei 600 - 800 Stück, um das Programm und die Termine der Landesgruppe einem größeren Interessentenkreis bekanntzumachen.  Die einzelnen Berliner Heimatkreise haben, je nach Bedarf, „Rundbriefe“ für ihre Mitglieder. Das Westpreußische Bildungswerk (WBW) gibt daneben für die Mitglieder halbjährlich ein „Programm-Heft“ mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Veranstaltungen und zur Vita der Referenten heraus.

 

Die Kreisgruppen. Wegen der besonderen Mietverhältnisse im Deutschlandhaus (Eigentümer ist das Bundesamt für Immobilienverwertung),  treffen sich die Kreisgruppen seit Auflösung der Stiftung Deutschlandhaus, auch aus Kostengründen, außerhalb des Deutschlandhauses und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Allein die „Kreisgruppe Elbing“, drittgrößte Organisation innerhalb der Landesgruppe,  veranstaltet monatliche Treffen. Die anderen Kreisgruppen kommen mindestens dreimal im Jahr zusammen. Die „Kreisgruppe Schlochau, Konitz & Tuchel“ als die größte Gruppe nach dem Westpreußischen Bildungswerk stellt etwa ein Viertel der Mitglieder in der Landesgruppe. Die Mitgliederzahl ist leicht rückläufig. Das Westpreußische Bildungswerk konnte im Berichtsjahr seinen Mitgliederstand halten.

Im Berichtsjahr verstarben u.a. der ehemalige Kreisbetreuer für Thorn & Kulm, Herr Max Lange, und die amtierende Kreisbetreuerin von Bromberg & Schwetz, Frau Christiane Veit. Beide haben sich durch ihre ehrenamtliche Tätigkeiten um unser Anliegen Westpreußen sehr verdient gemacht. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten.

Die Betreuung der Mitglieder durch geeignete Führungskräfte ist z.Z. bei allen Gruppen gesichert. Der Schwerpunkt der Gruppenarbeit liegt im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich. Hier kann sich die Kulturarbeit dem engeren Bereich der jeweiligen Region, der Stadt bzw. dem Dorf widmen. Hin und wieder finden auch Fahrten statt oder es werden andere Veranstaltungen besucht. Eine gut angenommene Tradition für alle Kreisgruppen ist mit einer geselligen und Kulturveranstaltung in der Faschingszeit 2002 begründet worden, auf der u.a. auch die neueste Literatur über Westpreußen vorgestellt wird und/oder eine Lesung stattfindet.

 

„Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW)/Landesarbeitsgemeinschaft Ostkunde im Unterricht“. Das Westpreußische Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW) in der Landsmannschaft Westpreußen Berlin ist unter der Leitung des seit 1982 tätigen Landeskulturreferenten Reinhard M.W. Hanke Träger landsmannschaftlicher Kultur- und Bildungsarbeit nach innen und außen. Das Bildungswerk ist die größte Einzelgruppe innerhalb der Landesgruppe. Es veranstaltet Vortragsveranstaltungen, Tagesstudienfahrten und Studienreisen auf hohem Niveau. Die Landsmannschaft erreicht dadurch in ihrer Kompetenz eine große Außenwirkung und einen hohen Bekanntheitsgrad.

 

Im Berichtsjahr konnte wieder eine  Studienfahrt durchgeführt werden, die vom 18. bis zum 24. August 2008 mit 22 Teilnehmern nach Warschau und Lodsch führte und sehr gelungen war.

 

Folgende  Tagesstudienfahrten bzw. Besuche  wurden im Jahre 2008 durchgeführt:

01.  15.03.2008   Reinhard M.W. Hanke: Torgau (historische Altstadt, Schloss

                             Hartenfels) – Belgern - Graditz   [30 Teilnehmer einschl. Leitung]                                                     

02.  19.04.2008   Reinhard M.W. Hanke: Görlitz, das Tor nach Schlesien (Besuch

                              Schlesischen Landesmuseums, u.a. mit der Sonderausstellung zur

                              Altranstädter Konvention), Rundgang durch die Stadt   [23]                             

03.  31.05.2008   Reinhard M.W. Hanke: Radeberg und das Seifersdorfer Tal  [14]                  

04.  02.08.2008   Bernd Raebel: Rügen. Von der Stubbenkammer zum Kap Arkona [25]           

05.  13.09.2008   Reinhard M.W. Hanke:  Mittelpommern: Wollin (Misdroy), Cammin [25]    

06.  25.10.2008   Reinhard M.W. Hanke: Anklam, Greifswald, Eldena ...   [23]                        

07.  08.11.2008   Reinhard M.W. Hanke: Halle (Franckesche Stiftungen), Lützen, Röcken [24] 

08.  06.12.2008   Reinhard M.W. Hanke: Marienberg, Olbernhau, Seiffen/Erzgeb.  [38]            

 

Die regelmäßig etwa elfmal im Jahr in der „Kommunalen Galerie des Kunstamtes  Wilmersdorf“ stattfindenden Vortragsveranstaltungen befassten sich 2008 mit folgenden Themen (die angegebenen Teilnehmerzahlen aus dem Gästebuch geben nicht immer die tatsächliche Teilnehmerzahl wieder):  

 

184.    31.01.2008:  Dr. Stefan  H a r t m a n n  (Berlin), Thorn im Königreich Preußen. Die

                                Anfänge einer neuen Herrschaft (1793-1806). [31 Teilnehmer laut Gästebuch]

185.    28.02 2008:  Frau Dr. Iselin  G u n d e r m a n n  (Berlin),    Königin Luise von Preußen – ihre

                                Begegnung mit Napoleon am 7. Juli 1807 in Tilsit. [22]

186.    17.04 2008:  Diplom-Geograph Reinhard  M.W.  H a n k e (Berlin), Westpreußens  [18]

                                Wasserstraßen als Verkehrswege seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. (Medien).

187.     08.05.2008: Dr. Andreas  K o s s e r t (Warschau), Ostpreußen. Geschichte und Mythos. [26]

188.     03.07.2008: Frau Dr. Helga  H i r s c h (Berlin), „Entwurzelt“ - Vom Verlust der Heimat

                                 zwischen Oder und Bug. (Lesung). [23]

189.     24.07.2008:  Diplom-Geograph Reinhard  M.W.  H a n k e (Berlin), Paul Fechter (1880-1958)

                                 - Schriftsteller, Kunst- und Theaterkritiker in schwieriger Zeit. (Medien). [14]

190.     14.08.2008:  Prof. Dr. Bernhart  J ä h n i g (Berlin), Vertreibung der evangelischen

                                 Salzburger und deren Ansiedlung in Preußen. [36]

191.     11.09.2008: Diplom-Geograph  Rolf  S i e m o n (Hannoversch-Münden), Georg Forster:

                                 Naturforscher, Kulturvermittler, Weltbürger und Revolutionär. Vor 230 Jahre

                                 erschien in Berlin seine „Reise um die Welt“. (Lichtbildervortrag). [10]

192.     09.10.2008:  Dr. Horst  G e r l a c h (Weierhof), Die Mennoniten in Ost und Westpreußen von

                                 1535 – 1945. (Medien). [18]

193.     13.11.2008: Dr. phil. Berthold F o r s s m a n  (Berlin), Das Altpreußische oder Prußische

                                 als baltische Sprache. [16]

194.     11.12.2008: Diplom-Geograph  Reinhard  M.W.  H a n k e  (Berlin),  Walter Leistikow (1865-

                                 1908) – zum 100. Todestag des Malers aus Bromberg. (Medien).  [19]                           

 

 

Die Mitglieder des WBW erhalten zusätzlich zum landsmannschaftlichen „Mitteilungsblatt“ halbjährlich ein WBW-Programmheft mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Vorträge und zur Vita der Referenten. Dieses „WBW-Programmheft“ wird auch ins Internet gestellt.

 

Ostdeutscher Kulturtag im Deutschlandhaus am 26. Oktober 2008. Wie in den vorangehenden Jahren beteiligte sich die Landesgruppe in Gemeinschaft mit der Landsmannschaft der Danziger mit einem Informationstisch am „Ostdeutschen Kulturtag“ der Landsmannschaften im Berliner Landesverband der Vertriebenen im Deutschlandhaus. Die Lesung von Literatur aus Westpreußen wurde vom Vorstandsmitglied Gerhard Gerz und dessen 13jähriger Tochter Freya bestritten.

 

Patenschaft des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.  Am 27.02.1956 hatte der damalige Bezirk Wilmersdorf die Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen begründet. Nach der mit den Stimmen von SPD und  Bündnis 90/Die Grünen  in der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks am 23. April 2006 herbeigeführten Kündigung der Patenschaft, hat sich aber keine Änderung der Arbeit im Bezirk ergeben: die Vortragsveranstaltungen finden weiterhin in den Räumen des Kunstamtes Wilmersdorf statt, der Schaukasten im Rathaus Charlottenburg kann weiterhin genutzt werden. Die „neuen Wege“ in der Zusammenarbeit wurden bisher nicht gefunden.

Die Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen überreichte  mehrere Exemplare des „Westpreußen-Jahrbuches“ an Funktionsträger im Bezirk und an die Stadtbibliothek in der Berliner Straße in Wilmersdorf.

Die Fraktion der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf hatte am 11. September 2006 mit der Landesgruppe  einen Partnerschaftsvertrag geschlossen, und will unsere Arbeit damit weiterhin unterstützen.

 

Internet. Zum Ende des Berichtsjahres wurde begonnen, die Internetseiten gründlich zu überarbeiten. Seit Mitte 2002 ist die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit dem Westpreußischen Bildungswerk im Internet vertreten.  Es werden die Veranstaltungstermine dargestellt und die Vortragsprogramme erlauben auch den Zugriff auf die einzelnen Veranstaltungsinformationen mit Kurzinhalt der Vorträge und Lebenslauf der Referenten. Das „Mitteilungsblatt“ wird vollständig ins Netz gestellt. Diese Seiten sollen weiter ausgebaut werden   und  in Zukunft auch mehr Bildmaterial aus der Arbeit der Landsmannschaft bringen. Die Internet-Darstellung ist verknüpft mit dem Bundesverband der Landsmannschaft Westpreußen, dem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der in Personalunion durch den Vorsitzenden Reinhard M.W. Hanke verbundenen Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (AGOM).

 

Überregionale Veranstaltungen. Am Kulturhistorischen Seminar der Landsmannschaft Westpreußen mit der Deutschen Minderheit in Marienwerder/Westpreußen (Leitung: Stv. Bundesvorsitzender Hans-Jürgen Schuch, Münster) vom 22. bis 26.05.2008 nahm der Landesvorsitzende Hanke als Mitglied des Bundesvorstandes und Referent (Westpreußens Wasserstraßen als Verkehrswege seit dem Ende des 18. Jahrhunderts“) teil. - Den Westpreußen-Kongress der Landsmannschaft Westpreußen vom 26.-28.09.2008 in Münster (Leitthema „Von der Hanse zur Europäischen Union. Das untere Weichselland als Wirtschaftsraum“, Leitung: Reinhard M.W. Hanke) besuchten jeweils nur Einzelpersonen der Landesgruppe (vor allem Mitglieder der Copernicus-Vereinigung). Das trifft auch für die übrigen Veranstaltungen auf Bundesebene zu, die vom Akademischen Freundeskreises Danzig-Westpreußen und der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens  durchgeführt wurden. - Eine besondere Verbindung besteht zur „Weißenhöher Himmelfahrt“: an der „16. Weißenhöher Himmelfahrt“ in Weißenhöhe (Kreis Wirsitz) an der Netze (unter Leitung von Reinhard Kißro, Ortrand), nahmen wieder mehrere Mitglieder der Landesgruppe teil.

 

Berlin, den 22. April 2009 

 

Reinhard M.W. Hanke

Landesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin