Landsmannschaft Westpreußen e.V.
Landesgruppe Berlin
www.westpreussen-berlin.de

Patenschaft: Charlottenburg-Wilmersdorf

Vorstand der Landsmannschaft Westpreußen e.V., Landesgruppe Berlin,
gewählt von der Landesversammlung am 03. April 2003:

Landesvorsitzender: Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke
Stellvertretende Vorsitzende: Alfred Dreher, Prof. Helmut Keutner
Schatzmeister:
 Dieter Kosbab, Hildegard Weigelt
Beisitzer:
Gerhard Gerz, Dr. Peter Letkemann, Ingrid Seidel, Christine Veit


 

Nr. 61 (02)                         S e p t e m b e r   2 0 0 3                     17. Jahr

 „Revanchistische Bestrebungen“
und Schlesien-Oberschule

„Politische Sprüche“ nach SED-Muster von vorgestern

Die Schlesien-Oberschule liegt in unserem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. In diesem Bezirk liegen u.a. auch die Marienburg-Oberschule und die Pommern-Ober­schule. Pikant: Charlottenburg-Wilmersdorf unterhält auch eine Patenschaft zur Pommer-schen Landsmannschaft. Weder die West­preußen noch die Pommern können über die jetzige Rathaus-Chefin, Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen (SPD), klagen. Die Patenschaft wird auch unter ihrer Ägide vom Bezirk freundschaftlichkritisch begleitet.

Es ist aber schockierend, im Jahre 2003, ein Jahr vor der amtlichen Aufnahme des NATO-Landes Polen in die EU, im o.g. Zeitungsartikel die Begründung der Schulkonferenz von 1998 zu lesen: „Die bisherige Bezeichnung könne zu dem Missverständnis führen, die Schule unterstütze , revanchistische' Bestrebungen und erkenne die Ostgrenzen nicht an."

Die vorgesehene Umbenennung stellt einen gefährlichen Präzedenzfall im Hinblick auf die anderen Schulen im Bezirk und darüber hinaus dar, die „ostdeutsche Bezeichnungen" tragen. Aus der Pressemeldung geht nicht hervor, inwieweit die Schlesien- Oberschule sich überhaupt in ihrem Unterricht mit Schlesien befasst. Auf die Idee, Kontakte zu Schlesien und Polen auf zunehmen, scheint die Schule bisher nicht gekommen zu sein. Den Vorschlag der FDP, lieber Kontakte zu Polen zu pflegen, sollten die Schule und die zuständige Bezirksverwaltung schnellstens aufgreifen. Die aus dem Osten Deutschlands vertriebenen Deutschen und ihre Organisationen machen das seit Jahrzehnten. In Zeiten der Not haben wir Vertriebene auch vielfältige Hilfe in Polen und in den anderen Vertreibungsgebieten geleistet. Die Kontakte haben sich über Jahr­zehnte vielfältig entwickelt und beschränken sich nicht auf „Heimwehtourismus". Letzteren pflegen nun seit der politischen Wende auch die aus dem Osten Europas vertriebenen Polen, indem sie Landsmannschaften bilden, Ausstel­lungen und andere Kulturveranstaltungen durch­führen und Lemberg, Wilna oder andere früher polnische Gebiete besuchen. Der Bezirk Schöneberg bzw. jetzt Tempelhof-Schöneberg pflegt seit über 40 Jahren die Patenschaft für die Landsmannschaft Schlesien

Nieder- und Oberschlesien -. Jedes Jahr findet in der Schöneberger Sporthalle das „Schlesische Erntefest" der Lands­mannschaft unter Beteiligung des Bezirks statt. Seit der Wende kommen regelmäßig auch Gruppen der deutschen Minderheit in Oberschlesien zu dieser Veranstaltung. Die deutsche Minderheit in Oberschlesien stellt die Mehrheit der Bürgermeister in den Kommunen und ist auch im polni­schen Sejm in Warschau vertreten. Für die deutschen Minderheitsgruppen in Polen, auch in Westpreußen, nehmen die Sozialkulturellen Gesellschaften Schlesiens, wie sie sich nennen, zentrale Funktionen wahr. Von Revanchismus spricht hier niemand. Das Verhältnis zu den polnischen Nachbarn ist überall gut.

Auf einer Delegiertenversammlung der Landsmannschaft Schlesien am 15. April d.J. fand der Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Ekkehard Band, neben kritischen Worten zum Verhalten der eigenen Partei gegenüber den


(Fortsetzung)

 Vertriebenen in den letzten Jahrzehnten auch nachdenkenswerte Feststellungen zur Bedeutung Schlesiens für uns alle.

Bei einem Bevölkerungsanteil von 7 % im Deutschen Reich der Vorkriegszeit stellte diese Landschaft 14 % aller Nobelpreisträger, nämlich zwölf. Westpreußen hat es, das sei gesagt, nur auf drei Nobelpreisträger gebracht. Der Beitrag Schlesiens zu unserer Kultur ist überwältigend und stellvertretend seien daher hier einige Namen genannt: die Heilige Hedwig, heute von Polen und Deutschen gleichermaßen verehrt, den Denker und Philosophen Jakob Böhme, die Dichter Martin Opitz (seine letzte Ruhestätte befindet sich in der Danziger Marienkirche), Andreas Gryphius und Angelus Silesius, den Baumeister und Schöpfer des Brandenburger Tores Carl Gotthard Langhans, den Philosophen Friedrich Schleiermacher, den vielseitig begabten Hermann Fürst von Pückler-Muskau, die Dichter Freiherr von

Eichendorff und Karl Holtau, den Industriellen August Borsig, den Maler Adolph von Menzel, den Schriftsteller Gustav Freytag, die am Anfang der deutschen Ar­beiterbewegung stehende grell-farbige Per­sönlichkeit von Ferdinand Lassalle (sein Grab auf dem Jüdischen Friedhof in Bres-lau wird heutzutage gern von Sozialdemokraten besucht), den Mediziner Paul Ehr­lich, die Dichter und Schriftsteller Carl und Gerhart Hauptmann, Hermann Stehr, Eva von Tiele-Winckler und Alfred Kerr, den Chemiker Fritz Haber, den Dichter Paul Keller, den Politiker und ehemaligen Reichstagspräsidenten Paul Lobe, die groß­artige, in Auschwitz vergaste Wissenschaftlerin und Pädagogin Edith Stein, den Geographen und China-Forscher Ferdinand Freiherr von Richthofen, den durch sein Wirken und Schicksal in der NS-Zeit unvergessenen Theologen Jochen Klepper und den Mitbegründer des im Widerstand gegen das NS-Regime arbeitenden Kreisauer Kreises Helmuth James Graf von Moltke, eine Persönlichkeit von hoher Moral und Ethik, die für die Zeit nach 1945 Grundlagen für die Rückkehr des deutschen Volkes in die Gemeinschaft der freien Völ­ker gelegt hat.

Viele Straßen, Gedenktafeln, Namen von Einrichtungen weisen in Berlin auf Schlesien hin. Soll das einem „Zeitgeist" ge­opfert werden? Auch mein Vater, den ich verlor, als ich gerade viereinhalb Jahre alt war, kam, wie viele Berliner, aus Schlesien. Ich lasse mich auch aus diesem Grunde für Schlesien gern in die Pflicht nehmen. Das Bundesland Niedersachsen vergibt alle zwei Jahre in Breslau den „Kulturpreis Schlesien" und ehrt damit Polen wie Deutsche, die sich um Schlesien verdient gemacht haben. In Görlitz ist nach der Wende ein Schlesisches Landesmuseum entstanden - alles Revanchismus?

Als Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin Ostkunde im Unterricht habe ich Frau Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen vorgeschlagen, in Charlottenburg ein Seminar zur Lehrerweiterbildung über Schlesien durchzuführen - schau'n wir mal! 

Reinhard M.W. Hanke

Ausstellung Kurt Schumacher

Eröffnung: Montag, 08.09.03, 15 Uhr, Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses, Konrad-Adenauer-Str. l Berlin

Mit der Bitte um rege Teilnahme!

Kurt Schumacher wurde 1895 in Culm/Wpr. geboren und verstarb 1952 in Bonn.


Treffen der Kreisgruppen

September bis Dezember 2003

Bromberg & Schweiz, Wirsitz & Zempelburg, Flatow, Deutsch Krone & Schneidemühl, Thorn & Kulm, Graudenz & Briesen & Neu­mark & Strasburg,

jeweils mittwochs, 15 Uhr: 03.09., 29.10., 17.12.-Ort: Zoo-Terrassen Bhf. Berlin Zoologischer Garten, Hardenbergplatz 9-11, Berlin-Charlottenburg.-

Elbing, jeweils donnerstags, 14 Uhr: 11.09., 09.10., 13.11., 11.12.-

Ort: Zoo-Terrassen Bhf. Berlin Zoologischer Garten, Hardenbergplatz 9-11, Berlin-Char­lottenburg.-Marienburg & Marienwerder, jeweils freitags,

14 Uhr: 26.09., 31.10., 28.11., 19.12.-Ort: China-Restaurant, Wilhelminenhofstraße Nr. 17, Berlin-Oberschöneweide.-Rosenberg, Stuhm, Danzig & Nördliche Kreise (Neustadt/Westpr., Karthaus, Berent, Preuß. Stargard, Dirschau), jeweils sonntags,

15 Uhr: 28.09., 29.10., 02.1 L, 07.12.-Ort: Zoo-Terrassen Bhf. Berlin Zoologischer Garten, Hardenbergplatz 9-11, Berlin-Charlottenburg.-Schlochau, Konitz & Tuchel, jeweils 14 Uhr:

21. 09., 07.12.-

Ort: Restaurant „Stammhaus", Rohrdamm

Nr. 24 B, Ecke Nonnendammallee, Berlin-Siemensstadt.-


Zentraler Festakt zum Tag der Heimat,

 06.09.2003 09.30 Uhr Kranzniederlegung Theodor-Heuß-Platz 11.30 Uhr Zentrale Auftaktveranstaltung zum Tag der Heimat in der Komischen Oper, Behrensstraße 55-57 (hierzu Karten in der Geschäftsstelle) 14.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Friedrichstadtkirche im Französischen Dom, Am Gendarmenmarkt, Charlottenstraße



Dampferfahrt des Berliner Landesverbandes der Vertriebenen und der Landsmannschaften

Greenwich-Promenade, Hafen Tegel, Brücke 6, mit dem Schiff „Astor".-Karten zum Preis von 12,50 (Tel. 771 77 87, Frau Weigelt).

Mit von der Partie ist der neue Landesvorsitzende des Berliner Landesverbandes der Vertriebenen, Bezirksbürgermeister a.D., Staatssekretär a.D. Rüdiger Jakesch.


Westpreußen-Kongress in Münster/Westf.

26. bis 27. September 2003, Anmeldung/ Programm in der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Westpreußen, Norbertstraße 29, 48151 Münster


Ostdeutsche Kulturtage im Deutschlandhaus

Stresemannstraße 90, 10963 Berlin-Kreuzberg, 25.10., ab 11 Uhr, 26.10., ab 10 Uhr (Näheres im Programmfaltblatt) Pommernball im Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin (Pommersche Landsmannschaft) am 01. November 2003, 19 Uhr

Am 04. Oktober 2003

Jahrhunderthalle Breslau

I. Kulturtreffen

der Deutschen Minderheit in Polen

Weitere Auskünfte bei: DSKG Breslau, Fön: 0048 71 3614231 elektron. Post: i.lipman@interia.pl


Wir trauern um unsere Landsleute

Frau Charlotte Haberland (Bromberg) Herrn Hans-Günther Ramm (Wirsitz) Herrn Rudolf Martin (Marienwerder) Wir bewahren ihr Andenken in Ehren!



Unsere Geschäftsstelle: mittwochs 14-17 Uhr

Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90 10963 Berlin-Kreuzberg Fön: 030-257 97 533

(Anschluss bei Redaktionsschluss noch nicht erfolgt!)

Studienfahrt 23.06. bis 05.07. 2004 Wir fahren nach Masuren, in die Urwälder Nord­ost-Polens um Bialystok und Bialowieza sowie nach Warschau. Hotels: Bromberg l, Allenstein 2, Nikolaiken 2, Bialystok 2, Bialowieza 2, Warschau 3 Übernachtungen.- Programm ab November !


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Überarbeitet und korrigiert am         10.10..03 (a)