Die Landesgruppe Berlin
in der Landsmannschaft Westpreußen e.V.

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-aus dem Mitteilungsblatt Nr 60(1) Januar 2003 -17. Jahr

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"Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich",

so singt Max Raabe und trifft damit das weit verbreitete und ziemlich alte Problem der G l e i c h g ü l t i g k e i t.  Das Problem ist so alt wie die Bibel und die hatte selbst schon uralte Lebenserfahrungen gesammelt. Da wird erzählt, dass jemand ein großes Fest vorbereitet. Er hat seine Gäste lange vorher eingeladen. Was er noch nicht weiß ist, dass eigentlich gar keiner kommen will oder kommen kann, aber keiner sagt vorher Bescheid. Dass einer der Gäste gerade jetzt auf Freiersfüßen geht, kann ja nicht so urplötzlich dazwischen gekommen sein, ebensowenig wie die so großen und wichtigen Anschaffungen von Grund und Boden oder von Haustieren. Die Gründe des Fernbleibens sind einleuchtend, aber es hatte niemand für nötig befunden, dem Einladenden vorher von diesen Gründen zu berichten und mit Bedauern abzusagen. Erst als der Gastgeber die Gäste zum Ereignis persönlich abholen läßt, kommen sie mit ihren Gründen heraus. Es zeigt sich trotz aller vorgeschobenen Gründe, daß sich "kein Schwein" für die Einladung interessiert hatte. Darin lag das Problem. Es könnte natürlich auch sein, daß die Fete am Bedarf der vorgesehenen Gäste vorbei geplant war.

In jedem Verein taucht dieses Problem auf. Einige geben sich - ehrenamtlich selbst-verständlich - große Mühe und haben oft den Eindruck, dass das anderen völlig gleichgültig ist . Es reißt leider immer mehr ein, dass Zusagen nicht eingehalten werden, dass bei Verhinderungen nicht mehr abgesagt wird. Ja sogar für Geschenke hat man es nicht mehr nötig, sich zu bedanken. Als Mittel gegen die eigene Trägheit gab es früher ein Mindestmaß an Pflichtbewusstsein und als Mittel, unvermeidliche Enttäuschungen bei anderen etwas abzufedern, gab es die Höflichkeit. Manchmal gerät beides ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Hoffentlich merken wir es jeweils noch rechtzeitig. Wer allzu lange anderen gegenüber Gleichgültigkeit gezeigt hat, wird selbst einmal Objekt der Gleichgültigkeit und kann von sich singen wie oben erwähnt.

Pfarrer i.R. Bernd Raebel (WBW)

Zum neuen Jahr 2003 Gesundheit, Glück, Erfolg …

Liebe Landsleute, wieder ist ein Jahr viel zu schnell vergangen. Wir haben viel getan und sind, wie immer, trotzdem unzufrieden. Was könnten wir alles mit mehr Geld und mehr Mitarbeitern erreichen.

Ja, auch am Einsatz fehlt es hier und da. Kennen Sie die Leute einer bestimmten religiösen Gruppe, die an den Straßenecken ihre Zeitung den eilenden Passanten entgegenstrecken, schweigend, meist zu zweit? Daran erinnern Sie sich mit Sicherheit. Aber haben Sie jemals jemanden gesehen, der eine unserer Heimatzeitungen, den "Westpreußen", die "Elbinger Nachrichten", den "Rosenberg Kurier", "Bromberg", die "Marienburger Zeitung", das Westpreußen-Jahrbuch" o.ä. an der Straßenecke oder gar in der U- und S-Bahn zum Verkauf angeboten hätte? Nein. Oft könnten wir mit geringen Mitteln viel erreichen, z.B. in den Monaten vor Weihnachten (natürlich auch sonst) nach Büchern, Kalendern usw. über unsere Heimat in den Buchhandlungen fragen, die Verantwortlichen in den Geschäften registrieren sehr schnell das Kundeninteresse. Das gilt im übrigen auch für öffentliche Bibliotheken. Seit Jahr und Tag wird unser "Westpreußen Jahrbuch" in der Stadtbibliothek Wilmersdorf am U-Bahnhof Blissestraße geführt. Gehen Sie hin, leihen Sie es aus, fragen Sie hier und andernorts nach heimatlicher Literatur. Nur so können wir präsent sein. Ach ja, streicheln Sie mal Ihre(n) Heimatkreisbetreuer(in), sie/er wird es Ihnen danken, siehe oben. Schließlich geht es um unsere Heimat, um Westpreußen!

Ihr Landesvorsitzender Reinhard M.W.Hanke

 

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