Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg

in der Landsmannschaft Westpreußen e.V., Berlin

Landesarbeitsgemeinschaft Ostkunde im Unterricht e.V.

 

Stresemannstraße 90, 10963 Berlin                                                 Konto Nr. 1199-101

Mittwochs 14 – 17 Uhr, Fon 030-257 97 533                                   (BLZ 100 100 10)

post@westpreussen-berlin.de, www.westpreussen-berlin.de        Postbank Berlin

1. Vorsitzender: Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke

Brieffach 30 2924, 10730 Berlin, Fon: 030-215 54 53, Fon/Fax: 030-21 91 3077

reinhard_hanke@web.de                                                               18. Januar 2009 Hk

 

 

Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin-Wilmersdorf, Theater-Coupé, Kleiner Saal.  Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz.

 

201  Donnerstag       02. Juli  2009, 18.30 Uhr

         Thema               Die Marienburg als politisches Symbol in Deutschland

                                    (1800-1945). (Medien).                                 

         Referent            Prof. Dr.  Bernhart  J ä h n i g  ,     Berlin              

 

 

Die Marienburg an der Nogat, 1309-1457 Haupthaus des Deutschen Ordens, konnte nach Jahrhunderten nachmittelalterlicher Nutzungen mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts zunächst im damaligen Preußen zu einem politischen Symbol werden, nachdem die geistesgeschichtliche Bewegung der Romantik zu einer Wiederentdeckung des Mittelalters geführt hatte. Die wichtigste Rolle spielte zunächst der preußische Reformpolitiker Theodor von Schön, der im ersten Jahrzehnt dem Reformministerium Stein in Berlin angehörte, dann bis 1842 Oberpräsident der Provinz Preußen war. Er konnte für seine Wiederaufbaupläne das Königshaus und die politische Führung sowie auch Fachleute unter Historikern und Architekten wie Friedrich Schinkel gewinnen. Die Marienburg sollte durch die Art ihrer Ausstattung zum politischen Symbol für die Provinz Preußen als namengebendem Mittelpunkt des Gesamtstaates als auch für diesen selbst werden. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bemächtigte sich allmählich die moderne Denkmalpflege der Marienburg, insbesondere seit Konrad Steinbrecht Schlossbaumeister wurde. Aber auch er musste bei seinem historistischen Bemühen staatliche Einflussnahme hinnehmen, wenn es nun darum ging, die Burg als Symbol für die Größe deutscher Kulturleistungen einzusetzen und entsprechend auszustatten. In wilhelminischer Zeit wurde die Burg Bollwerk im Volkstumskampf, nach dem Ersten Weltkrieg Mahnmal im Grenzkonflikt. In der nationalsozialistischen Zeit konnte eine politische Vereinnahmung weitgehend abgewendet werden. Der Einsatz der Marienburg als Festung 1945 war ein Missbrauch der braunen Machthaber unmittelbar vor ihrem Untergang.

 

Professor Dr. phil. Bernhart   J ä h n i g ,  geb. 1941 in Klagenfurt, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Köln und Göttingen, 1966 Erstes Staatsexamen in Köln, 1968 Promotion bei Professor Hermann Heimpel in Göttingen, 1970 archivarische Staatsprüfung an der Archivschule Marburg, Staatsarchiv Bückeburg, 1971 Staatliches Archivlager Göttingen, 1979 bis 2006 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, seit 1971 Betreuer der Bestände des Historischen Staatsarchivs Königsberg, 1982-1998 Vorsitzender der Copernicus-Vereinigung zur Pflege der Heimatkunde und Geschichte Westpreußens, seit 1995 Vorsitzender der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, seit 1989 Lehre an der Freien Universität Berlin. Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Preußenlandes und Livlands im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.

 

 

Werden Sie Mitglied in der Landsmannschaft Westpreußen e.V., Westpreußisches Bildungswerk: Beitrag € 30,-/Person/Jahr. Sie unterstützen damit ein wichtiges Anliegen der ostdeutschen Kulturarbeit und gewinnen günstigere Teilnahme an unseren Tages- und Studienfahrten und sonstigen Veranstaltungen.