Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg
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Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, “Kommunale Galerie”. Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz.
186 Donnerstag 13. März 2008, 18.30
Uhr
Thema
Vertreibung der evangelischen
Salzburger und deren
Ansiedlung
in Preußen
Referent Prof. Dr. Bernhart J ä h n i g , Berlin
Anhänger
der reformatorischen Glaubenslehre hat es im Erzstift Salzburg – das ist der
weltliche Herrschaftsbereich des Erzbischofs von Salzburg – schon seit dem 16.
Jahrhundert gegeben. Nachhaltige Verfolgen, um Salzburg rein katholisch zu
machen, betrieb der seit 1727 regierenden Erzbischofs Leopold von Firmian. Mit
weitgehendem Erfolg konnte er sich über die seit dem Westfälischen
Friedensschluss von 1648 bestehende reichsrechtliche Lage hinwegsetzen. Die
evangelischen Reichsstände auf dem Reichstag in Regensburg und auch der Kaiser
konnten durch diplomatischen Druck nur allmählich ein Milderung erreichen. Vor
allem das Recht auf Einhaltung einer Dreijahresfrist zur Auswanderung für
Andersgläubige wurde bis zuletzt nicht eingehalten. Im Winter 1731 mussten die
Besitzlosen unter schweren Bedingungen ohne Ziel das Land verlassen, ehe die
grundbesitzenden Bauern zu folgen hatten. Aufgefangen wurde die Bewegung durch
König Friedrich Wilhelm I. in Preußen, der den Vertriebenen Aufnahme und
Ansiedlung im östlichen Teil Preußens, dem werdenden Kammerdepartment
Gumbinnen, zusagte. Unter großer Anteilnahme der Reichsöffentlichkeit und unter
brandenburg-preußischer Führung wurden die Vertriebenen in ihre neue Heimat
geleitet, wo sie dann unter besonders ausgehandelten Bedingungen sesshaft geworden
sind.
Professor
Dr. phil. Bernhart J ä h n i g , geb. 1941 in Klagenfurt, Studium der
Geschichte, Germanistik und Philosophie in Köln und Göttingen, 1966 Erstes
Staatsexamen in Köln, 1968 Promotion bei Professor Hermann Heimpel in
Göttingen, 1970 archivarische Staatsprüfung an der Archivschule Marburg,
Staatsarchiv Bückeburg, 1971 Staatliches Archivlager Göttingen, 1979 bis 2006
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, seit 1971 Betreuer der
Bestände des Historischen Staatsarchivs Königsberg, 1982-1998 Vorsitzender der
Copernicus-Vereinigung zur Pflege der Heimatkunde und Geschichte Westpreußens,
seit 1995 Vorsitzender der Historischen Kommission für ost- und westpreußische
Landesforschung, seit 1989 Lehre an der Freien Universität Berlin.
Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Preußenlandes und Livlands im
Mittelalter und in der frühen Neuzeit.
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