Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg
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reinhard_hanke@web.de 03. Januar 2008 Hk
Ort der Veranstaltung: Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin-Wilmersdorf, “Kommunale Galerie”. Fahrverbindungen: U-Bahn Fehrbelliner Platz.
184 Donnerstag 31. Januar 2008,
18.30 Uhr
Thema Thorn im Königreich Preußen. Die Anfänge
einer neuen
Herrschaft
(1793-1806).
Referent Archivoberrat Dr. Stefan H a r t m a n n , Berlin
Die hier ausgewerteten Akten des Preußischen Generaldirektoriums im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz vermitteln einen Einblick in unterschiedliche Bereiche der Thorner Stadtgeschichte, die von der bisherigen Forschung nur ungenügend erhellt worden sind. Viele Probleme der Stadt in dieser Übergangszeit hatten ihre Ursache in dem in der polnischen Zeit erfolgten Verfall ihres Handels und Wandels, im Wesentlichen bedingt durch die innere Paralysierung der Adelsrepublik. Hinzu kam die preußische Annexion des Thorner Landgebiets, wodurch die Stadt bis 1793 ihr unmittelbares Hinterland und die damit verbundenen Einkünfte verlor. Was blieb, war eine große Hypothek aus der Vergangenheit in Form verfallener oder einsturzgefährdeter Häuser. Zudem musste man erkennen, dass die neue preußische Herrschaft nur halbherzig das Retablissement der traditionsreichen Stadt betrieb, weil sie anderen Aufgaben wie der Integration Südpreußens und Neuostpreußens zentrale Bedeutung beimaß. Unter diesem Aspekt sind auch die nichtverwirklichten Pläne einer Universitätsgründung und der Etablierung von Landeskollegien in der Weichselstadt zu sehen. Nach 1793 wurde Thorn zu einer preußischen Provinzstadt, die von ihrer früheren Zugehörigkeit zu den drei großen Städten des Königlichen Preußens nur noch träumen konnte. Die Zeit bis zum Katastrophenjahr 1806 war zu kurz, um die Reformansätze der preußischen Administration zum Tragen zu bringen. Erst nach 1815 unter stabileren politischen Verhältnissen sollte sich das ändern und ein langsamer Wiederanstieg einsetzen.
Hartmann, Stefan, Dr. phil., Archivdirektor,
geb. 1943 in Kassel. Studium der Geschichte, Slawistik und Germanistik in
Marburg, Göttingen und Wien. 1969 Promotion mit der Dissertation „Reval im
Nordischen Krieg“. 1970 als Referendar Eintritt in den höheren Archivdienst,
seit 1989 am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Bis
heute Veröffentlichung von 10 Büchern, etwa 1200 wissenschaftlichen Beiträgen
und 600 Rezensionen vornehmlich zur frühneuzeitlichen und neuzeitlichen
Geschichte Ost und Westpreußens, des Baltikums und Polens. Einen Schwerpunkt
der Tätigkeit bildet die Erfassung der Korrespondenz Herzog Albrechts in
Preußen mit den ermländischen Bischöfen und livländischen Mächten (Deutscher
Orden, livländische Prälaten und Städte) in Vollregesten auf Grundlage der
Dokumentation des Herzoglichen Briefarchivs (HBA), eines der wertvollsten
Bestände des Historischen Staatsarchivs Königsberg im Geheimen Staatsarchiv
Preußischer Kulturbesitz.
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